SP Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen in Oberhofen"

Medienmitteilung vom Verband VIS:

Bern, 23. Mai 2019

«Mehr bezahlbare Wohnungen»: Studie belegt ökonomischen
Fehlschluss und Schaden für die Volkswirtschaft

Eine vom Verband Immobilien Schweiz (VIS) bei der Universität St. Gallen und der Meta-
Sys AG in Auftrag gegebene Studie zeigt: Die Volksinitiative «Mehr bezahlbare
Wohnungen» würde selbst dort Schaden anrichten, wo sie Nutzen vorgibt. Die Folgen
einer Annahme wären für den Mittelstand frappant. Wohnungen auf dem freien Markt
würden verteuert und das verdichtete Bauen torpediert.

Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» des Mieterinnen-und Mieterverbandes will den Staat verpflichten, mindestens 10 Prozent aller neuen Wohnungen dem gemeinnützigen
Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Für die Umsetzung dieser Forderung sollen Kantone
und Gemeinden für sich ein Vorkaufsrecht einführen können.

Ineffizient und kontraproduktiv


Im Auftrag des VIS wurden erstmals die ökonomischen Folgen einer Annahme der
Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» untersucht. Diese wären einerseits für den
Mittelstand, andererseits für die gesamte Schweizer Bevölkerung frappant. Die geforderte
staatlich verordnete Quote von 10 Prozent aller neu erstellen Wohnungen, welche dem
Eigentum von Trägern des gemeinnützigen Wohnungsbaus zuzuführen wären, ist ein
ökonomischer Kurzschluss.

Die Studie zeigt die kontraproduktive Wirkung der Initiative auf. Weil sie für den Wohnungsmarkt
zentrale Kriterien wie die Entwicklung der Marktsituation, das Wirtschaftswachstum oder die
Einkommensverteilung ignoriert, käme es in der Stadt und auf dem Land zu einer Verschärfung
möglicher bereits bestehender unerwünschter Verhältnisse im Miet-und Wohnungsmarkt.
Generell würden mit der Initiative die Mieten auf dem nicht geförderten Markt verteuert. Denn
wenn Personen in geförderten Wohnungen leben, die sich eine Wohnung auf dem freien Markt
leisten könnten, wird der Markt verzerrt. Die erklärten raumplanerischen Ziele der Schweiz
gerieten unter Druck: Der Ausbau der Unterstützung des gemeinnützigen Wohnungsbaus
würde zu einem höheren Landverbrauch führen. Dieser Effekt stünde damit in scharfem
Gegensatz zum Ziel, der Zersiedelung entgegenzuwirken.

Erhöhte Risiken für Anleger und Bevölkerung

Unter dem Strich erhöht die Initiative in jedem Fall die Risiken im nicht geförderten Mietwohnungsmarkt.
Darüber hinaus beeinträchtigt sie je nach Ausprägung der Nachfrage
einerseits die Altersvorsorge aller nicht subventionierten Haushalte und wälzt andererseits
zusätzliche Kosten auf die Mieter im privaten Bereich sowie auf die Neukäufer im
Eigentumsbereich ab.

Der Verband Immobilien Schweiz VIS bekämpft die Initiative: «Mit der Studie wollten wir
untersuchen, welche ökonomischen Folgen eine Annahme der Initiative des Mieterverbandes
hätte. Die Berechnungen der Universität St.Gallen legen wissenschaftlich dar, welche Gefahren
die Initiative mit sich bringt», sagt Nationalrat Daniel Fässler (AI), Präsident des VIS. «Die
Ergebnisse der Studie sind klar: der Mittelstand würde massiv schlechter dastehen, und mit ihm
letztlich die ganze Bevölkerung».

Die Initiative wird sowohl von Bundesrat als auch von Parlament abgelehnt und kommt
voraussichtlich im Frühjahr 2020 zur Abstimmung.

Der Verband Immobilien Schweiz (VIS) ist der schweizerische Zusammenschluss der
institutionellen Investoren und der privaten professionellen grossen Immobilien-unternehmen, die Immobilien als Investitions-oder Kapitalanlage halten. Seine Mitglieder repräsentieren gesamthaft rund 200 Milliarden Portfoliovermögen in Immobilien.

Kontakt:
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